Der 1971 eröffnete Bahnhof Freimann wurde 2007/2008 grundlegend erneuert. Neben aufgrund des Alters notwendig gewordenen Sanierungsarbeiten standen auch der barrierefreie Ausbau des Bahnhofes auf dem Programm.
Sanierung bestehender Bahnsteig
Kurzinfo | |
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Ort | Freimann |
Objekt | Bahnsteigsanierung |
Dauer | Juli bis Dezember 2006, vsl. April bis Dezember 2007 vsl. ab Sommer 2009 |
kommende Einschränkungen im Betrieb | vsl. 28.7. - 10.9.07 Totalsperrung Bahnhof mit Busersatzverkehr |
Nach 35 Jahren im Freien war der Bahnhof Freimann in vielen Bereichen sanierungsbedürftig. Bereits von Juli bis Dezember 2006 wurde der eigentliche Bahnsteig saniert. Undichte Stellen sorgten dort für Schäden an der Betonkonstruktion.
- Von 31.7. bis 9.9.06 war im Rahmen dieser Bauarbeiten der Bahnhof Freimann gesperrt und wurde ohne Halt durchfahren. Dabei wurde der Beton der Bahnsteigkonstruktion saniert, neu abgedichtet, mit neuen Wasserabläufen ausgestattet, mit einem neuen Bodenbelag versehen und bei dieser Gelegenheit um 5cm erhöht und mit Tastrillen für Blinde ausgestattet.
- Voraussichtlich zwischen April und Dezember 2007 wird die Dachkonstruktion inklusive Beleuchtung und Verkleidungen sowie die Bahnsteigmöblierung erneuert werden. Dabei wird es voraussichtlich auch zu Einschränkungen im Betrieb kommen müssen.
Im Zeitraum 2.7. bis 10.8.07 soll der Abbruch des bestehenden Bahnsteigdaches erfolgen. Dabei müssen 800m² "Bahnsteigdach bestehend aus Aluprofilen, Holzwerkstoffplatten, Isomatten, Metallpaneelen, Holzkonstruktion" und 25m³ Betonteile abgebrochen und entfernt werden. - Nach Fertigstellung des neuzubauenden Südkopfes wird der alte Nordausgang gesperrt und unfassend renoviert
Neubau eines behindertengerechten Südausgangs
Kurzinfo | |
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Ort | Freimann |
Objekt | Neubau Fußgänger- brücke als behindertengerechter Bahnsteigzugang |
Dauer | vsl. Sommer 2007 bis Sommer 2009 |
Kosten | ca. 6,7 Mio. Euro |
Einschränkungen im Betrieb | ja, genaueres noch nicht bekannt |
Der Bahnhof Freimann ist momentan der letzte verbleibende der ursprünglich 32 nicht von Anfang an behindertengerecht ausgestatteten Bahnhöfe und damit als einziger Bahnhof im Münchner U-Bahnnetz für Rollstuhlfahrer nicht nutzbar. Ebenso hat der Bahnhof aufgrund seiner Lage neben der Autobahn nur einen Ausgang am Nordkopf des Bahnsteiges in Richtung Westen. Für Fahrgäste, die das Wohngebiet östlich der Autobahn als Ziel haben, bedeutet das einen größeren Umweg von diesem Ausgang zu einer südlich des Bahnhofs gelegenen Unterführung.
Daher hat der Stadtrat beschlossen, am Südende des Bahnhofes einen neuen Zugang in Form einer Fußgängerbrücke über die U-Bahn zu errichten. Die Brücke soll dabei sowohl vom Bahnsteig, als auch von westlich und östlich der U-Bahnstrecke aus erreichbar sei. Die östliche Treppenanlage endet dabei zwischen den Bahngleisen und der Autobahn, aufgrund der Höhenlage der Autobahn kann diese ab da über eine bestehende Unterführung barrierefrei unterquert werden. Für Fahrgäste mit einem Ziel östlich der Autobahn bedeutet das eine Wegeinsparung von über 250 Metern.
Ursprüngliche Planungen: Ein Aufzug, zwei Rampen
Dabei sollte in den ursprünglichen Planungen vom Bahnsteig zur Brücke neben einer Treppe ein Aufzug errichtet werden. Westlich und östlich der U-Bahntrasse sollten dann neben einer Treppe auch rollstuhlgeeignete Rampe wieder hinabführen, da die Stadtwerke die Betriebskosten für zwei weitere Aufzüge für zu hoch hielten. Die Behindertenverbände und der der Bezirksausschuss haben dabei von Anfang an eine Lösung mit 3 Aufzügen bevorzugt.
Für die Fundamente der Rampenanlagen wäre allerdings ein relativ umfangreicher Baugrubenverbau nötig geworden, dessen Erstellung während der Arbeiten eine Sperrung des direkt benachbarten Gleises erfordert hätten. Diese Sperrungen hält die MVG aufgrund bisheriger negativer Erfahrungen bei den bereits erfolgten Sanierungsarbeiten auf der nördlichen U6 und der gestiegenen Bedeutung der Linie mit der Erweiterung nach Garching Forschungsgelände nur in der Zeit von 10:30 Uhr bis 12 Uhr und abends ab 21 Uhr für möglich. Das hätte Nachtarbeiten über einen Zeitraum von bis zu 15 Wochen bedeutet. Angesichts dieser Beeinträchtigungen für die Anwohner hat die Regierung von Oberbayern als Aufsichtsbehörde festgestellt, dass diese Arbeiten nicht genehmigungsfähig sind.
Neue Planung: Drei Aufzüge
Daher wurden mit dem Stadtratsbeschluß vom 24.1.07 die Pläne dahingehend modifiziert, dass für den südlichen Bahnhofskopf nun 3 Aufzüge vorgesehen sind. Die Aufzüge werden soweit von der Strecke entfernt platziert, dass für die Arbeiten der beiden Aufgänge bei der Straße keine Sperrungen der U-Bahnstrecke nötig werden, und die Arbeiten damit tagsüber durchgeführt werden können. Nur für den Bau des mittleren Aufgangs vom Bahnsteig und für das Einheben der Brückenteile werden Sperrungen nötig. Damit wird die nötige Nachtarbeit auf das absolut nötige Minimum von 6 Wochen reduziert. Die bei nötigen Sperrungen sollen mit den für die Sanierung des Bahnsteigdachs für die Sommerferien 2007 geplanten Arbeiten, die ebenfalls zeitweise Sperrungen erfordern werden, abgestimmt werden.
Baukosten
Die Kosten für den Bau erhöhen sich dabei von 6,0 Mio. Euro auf 6,7 Mio. Euro, darin enthalten sind 70.000 Euro "Ablösebetrag", die den Stadtwerken für die Mehraufwendungen beim Betrieb von 2 zusätzlichen Aufzügen übergeben werden. Die Zinsen diesen Geldes sollen die Mehrkosten decken. Die Regierung von Oberbayern hat die Übernahme von 70% der Kosten im Rahmen des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes (GVFG) und des Finanzausgleichsgesetzes (FAG) in Aussicht gestellt.
Bauzeitraum
Da für die Bauarbeiten die für die Sanierung des Bahnsteigdaches nötigen Betriebseinschränkungen genutzt werden sollen, ist der Baubeginn Ende Juli 2007. Die Gesamtbauzeit beträgt etwa 2 Jahre.