U-Bahnhof Theresienwiese (U4, U5)

Eröffnet: 10. März 1984

Der ebenso wie Marienplatz und Prinzregentenplatz vom Architekten Alexander Freiherr von Branca entworfene U-Bahnhof Theresienwiese trägt im Namen schon den Ort seiner alljährlich wiederkehrenden größten Herausforderung: die Theresienwiese, auf der alljährlich das Münchner Oktoberfest stattfindet.

Um die Fahrgastmengen während der "Wiesn" bewältigen zu können, verfügt er über eine Aufsichtskanzel in der Mitte des Bahnhofs; bis zum Umbau des Bahnhofs Fröttmaning war dies einzigartig im Münchner U-Bahnnetz. Der südliche Ausgang des Bahnhofs endet auch direkt auf der Festwiese während der nördliche hin zur Paulskirche führt. Der direkte Zugang wird während des Oktoberfests aus Sicherheitsgründen allerdings mittlerweile nicht mehr ermöglicht, es muss zunächst die Festwiese verlassen werden und über den Haupteingang wieder betreten werden.
Während der "Wiesn" wird hier auch grundsätzlich vom örtlichen Aufsichtspersonal und nicht vom Fahrer abgefertigt, wie es ansonsten der Fall ist. Zudem unterstützen Kräfte der U-Bahn-Wache und anderer Sicherheitsdienste das Betriebspersonal der MVG bei der Zugabfertigung.

Ganz in schwarz und gelb - den Münchner Farben - gehalten, erinnert seine Gestaltung an einen Bräukeller oder ein Bierzelt und knüpft damit direkt an den darüberliegenden Ort und dessen alljährlichen Veranstaltungshöhepunkt an.
Die acht Wandbilder von Ricarda Dietz erinnern ebenfalls an die heiteren Fahrgeschäfte und Attraktionen des Oktoberfestes, nehmen dabei aber im Gegensatz zur Bahnhofsarchitektur selbst keinen Bezug auf die deftigen Genüsse der Wiesn. Insgesamt macht der Bahnhof einen eher dunklen Eindruck und ist sehr solide in Granit ausgeführt.

Der Aufgang zur Festwiese verfügt über kein Sperrengeschoss und ist zu Zeiten, während denen auf der Theresienwiese keine Veranstaltungen stattfinden, eher schwach frequentiert. Während des Oktoberfests hingegen müssen sogar hin und wieder die Tore, die sonst nur zur nächtlichen Absperrung benutzt werden, geschlossen werden, da der Bahnhof immer wieder überlastet ist.

Der Aufgang zur Paulskirche verfügt über ein kleines Sperrengeschoss und zwei Aufgänge zur Sankt-Paul-Straße.

Westlich des Bahnhofs schließt sich eine Wendeanlage an. Ursprünglich primär für betriebliche Zwecke und Verstärkerzüge zum Oktoberfest genutzt, beginnt seit einigen Jahren jeder zweite Zug der U4 in der Hauptverkehrszeit erst an der Theresienwiese, da im westlichen Abschnitt die Fahrgastzahlen keine derartige Bedienung rechtfertigen. Auch am Wochenende endet die U4 teilweise bereits hier.

Im Zuge der Planungen zur Entlastungslinie U9 ist angedacht, an der Theresienwiese einen weiteren U-Bahnhof zu errichten. Alternativ war auch im Gespräch, den bestehenden Bahnhof auf 4 Bahnsteiggleise zu erweitern, um während des Oktoberfests Engpässe zu vermeiden.

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