U-Bahnhof Trudering (U2)

Eröffnet: 29. Mai 1999

Der U-Bahnhof Trudering ist mit etwa 24 Meter Bahnsteigs­tiefe einer der tiefsten Münchner U-Bahnhöfe. An der Ober­fläche ist hier ein Umstieg zur S-Bahnlinie S4 und S6 in Richtung Grafing und Ebersberg sowie zu zahlreichen Buslinien möglich, die Trudering und Wald­trudering erschließen.

Der Bahnhof wurde vom U-Bahn-Referat der Stadt München geplant, der Innenausbau, der Busbahnhof sowie der Gedenk­stein wurden von Julia Mang-Bohn und Peter Bohn gestaltet. Die Wandbilder im Tunnel zur S-Bahn stammen von Sophie Kaiser.

Im Gegensatz zu den anderen Bahnhöfen auf der U2-Ost besteht der Bahnhof in Trudering aus zwei in berg­männischer Bauweise und durch zwei Querschläge verbundenen Bahnsteig­röhren. Jeweils um eine halbe Bahnsteig­länge versetzt liegen sie in einer leichten Kurve. Er wurde in berg­männischer Bauweise unterhalb des Grundwassers erstellt.

Die Hinter­gleis­wände des Bahnhofs sind in knalligem rot gestrichen, auf dem der Bahnhofsname mit weißer Farbe direkt aufgemalt ist.
Die restlichen Teile des Bahnsteigs und auch der Sperren­­geschosse sind mit Alu­minium­elementen in verschiedenen Bearbeitungen verkleidet, teilweise sind sie auch nur rot gestrichen, wie etwa die Aufgänge zur S-Bahn und zur Oberfläche.
Das Licht des durchlaufenden Lichtbandes an der Bahnsteig­decke wird durch Reflektionen der Aluminium­konstruktion über den ganzen Bahnsteig verteilt.

Die Bilder im durch Ober­lichter erhellten östlichen Verbindungs­tunnel zur S-Bahn haben einen besonderen heimat­kundlichen Bezug. In Ludwig Thomas Stück "Erste Klasse" hält der Zug der Lokalbahn auch am königlich bayrischen Bahnhof Trudering. Ludwig Thoma lässt einen Chor am Bahnsteig anschließend das Lied
   "Hakl'n tean mar aa mit de Finga, drum san ma de lustinga Trudaringa",
singen, es wird also das Fingerhakeln besungen. Daher hat Sophie Kaiser in den Wand­bildern die Motive Fingerhakeln und Armdrücken in Form von nach­bearbeiteten Foto­grafien aufgenommen.

Am westlichen Ende des Bahnsteiges führen Rolltreppen in ein Sperren­geschoss, von dem aus die Oberfläche südlich der Bahntrasse sowie der S-Bahnsteig erreicht werden kann. Am östlichen Ende ist ein größeres Sperren­geschoss per Rolltreppen, Lift und Festtreppen zu erreichen, über das sowohl die S-Bahn wie auch der Busbahnhof und die nördlichen Teile Truderings (Kirch­trudering) erreicht werden kann. Hier befindet sich ein Kiosk sowie eine Toiletten­anlage.
Die Rolltreppen zum S-Bahnsteig waren ursprünglich nicht geplant, sie wurden vom Bezirks­ausschuss Trudering-Riem gefordert und nach einer Unter­schriften­sammlung mit 8000 Unterzeichnern auch tatsächlich realisiert.

Während der Bauarbeiten zur Strecke kam es zu einem Unfall, bei dem die Decke des neu aufgefahrenen Tunnels einstürzte und ein in den entstehenden Krater nachrutschte. Im Bus kamen zwei Fahrgäste zu Tode, ein Bauarbeiter kam ebenfalls ums Leben. »» siehe Unglück beim Bau der U2.

Bahnsteigpanorama

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