Eröffnet: 18. Oktober 1980
Der U-Bahnhof Sendlinger Tor der U1 und U2 besteht aus zwei durch einen zentralen Querschlag verbundenen und um etwa 30 Meter versetzt angeordneten Röhrenbahnsteigen, die in Ost-West-Richtung knapp 20 Metern Tiefe unter der Oberfläche um etwa 40 Meter versetzt zueinander angeordnet sind.
Er befindet sich als untere Ebene eines Turmbahnhof unter den Bahnsteigen der U3 und U6 und ist nach dem an der Oberfläche angrenzenden Stadttor der zweiten Münchner Stadtmauer am südlichen Ende der Altstadt benannt.
Durch den zentralen Querschlag hat man sowohl eine direkte Umsteigemöglichkeit auf die Bahnsteige der U3 und U6 als auch zum zentralen Sperrengeschoss unter dem Sendlinger-Tor-Platz, das über Roll- und Festtreppen sowie zwei Personenaufzüge zu erreichen ist. Vom Sperrengeschoss aus führen zahlreiche Treppenaufgänge sowie zwei Aufzüge zur Oberfläche auf allen Seiten des Platzes sowie direkt zu den Tramlinien 16, 17, 18, 27 und 28. Während des Umbaus des Sperrengeschosses am Marienplatz wird 2014 übergangsweise das Kundenzentrum der MVG in eine freie Fläche am Sendlinger Tor verlagert.
Die Wände der ganzen Bahnsteigebene sind mit gelben Mosaikfliesen besetzt, die auf Unterkonstruktionen an den Wänden befestigt sind und im oberen Bereich nach innen gebogen sind. Zwischen den einzelnen Elementen ist jeweils eine dunkle Fuge, die die Fläche gliedert. Das rote Linienband der U1/U2 durchzieht alle Wandflächen.
Die Decken sind mit den für die 1980 eröffneten U8/1-Bahnhöfe typischen weißen Aluminiumlamellen bestückt, die quer zur Hauptgehrichtung und zu den Lichtbändern angeordnet sind. Auf Höhe der Querungen der U3/U6 sind die Bahnsteigwände und Decken besonders verstärkt.
Der Bahnhof wurde unter den bestehenden Bahnsteigen der U3 und U6 bergmännisch in Spritzbetonbauweise errichtet, lediglich im Bereich der Unterquerung der Nord-Süd-Strecke war bei deren Bau bereits eine Bauvorleistung erbracht worden.
Betrieblich wird der Bahnhof zur Unterscheidung mit dem gleichnamigen Bahnhof der Linien U3 und U6 als "Sendlinger Tor (unten)" bezeichnet.
Umbau ab 2017
Ab dem Jahr 2017 wird der U-Bahnhof deutlich umgebaut. Insbesondere soll dabei die Umsteigesituation zwischen den Bahnhöfen der U1/U2 und U3/U6 verbessert werden, indem die Anordnung der Treppen zwischen den Bahnsteigen verändert und um neue Treppen ergänzt wird. Außerdem ist geplant, weitere Ausgänge für den unteren Bahnsteig zu erstellen sowie das Sperrengeschoss neu zu gestalten. Der ausgeführte Entwurf stammt vom Architekturbüro Raupach und Bohn, das Lichtkonzept vom Designer Ingo Maurer. Farblich werden die Bahnsteigebenen der U1/2 mit hellen Böden und einer gelben Decke, der U3/U6 mit hellen Böden und einer blau gehaltenen Decke sowie das Sperrengeschoss mit einer dunklen Deckengestaltung akzentuiert werden. (sueddeutsche.de: So soll der neue U-Bahnhof aussehen).
Seit 30. April 2020 ist der erste Bauabschnitt des Erweiterungsbauwerkes unter der Sonnenstraße in Betrieb, gleichzeitig wurde eine der beiden Verbindungstreppen vom Bahnsteig der U1/U2 zur U3/U6 geschlossen und die Umsteigebeziehungen verändert: ein Umstieg von der unteren auf die obere Bahnsteigebene ist bis auf weiteres nur noch über das Zwischengeschoss möglich, der neue Zugang wird dafür im Einrichtungsbetrieb nach oben genutzt. Von der oberen zur unteren Bahnsteigebene kann über die verbliebene Treppe direkt umgestiegen werden.
Seit 4. November 2020 ist der erste umgebaute Aufgang zur Oberfläche in Betrieb.