U-Bahnhof Sendlinger Tor (U3, U6)

Eröffnet: 19. Oktober 1971

Der U-Bahnhof Sendlinger Tor der Linien U3 und U6 befindet sich als Turmbahnhof über den Bahnsteigen der U1 und U2 und ist nach dem an der Oberfläche angrenzenden Stadttor der zweiten Münchner Stadtmauer benannt.

Aufbau

Der Bahnhof ist einer der wenigen U-Bahnhöfe in München mit zwei Säulenreihen. Dazwischen befindet sich am nördlichen Ende ein Aufzug ins Sperrengeschoss, hier ist der Bahnsteig am schmalsten. Danach weitet er sich im weiteren Verlauf auf und ist in der Mitte über Fest- und Fahrtreppen mit dem Sperrengeschoss sowie den darunterliegenden Bahnsteigen der U1 und U2 verbunden. Am südlichen Ende befindet sich nochmals ein Aufgang zum Sperrengeschoss. Vom Sperrengeschoss aus führen zahlreiche Treppenaufgänge sowie Aufzüge zur Oberfläche auf allen Seiten des Platzes sowie direkt zu den Tramlinien 16, 17, 18, 27 und 28.

Während des Umbaus des Sperrengeschosses am Marienplatz wurde 2014 übergangsweise das Kundenzentrum der MVG in eine freie Fläche am Sendlinger Tor verlagert. Heute befindet sich dort in Drogeriemarkt.

Ursprüngliche Gestaltung

Der Bahnhof wurde wie die meisten Bahnhöfe der 1971 eröffneten Strecke der U6 vom Architekten Paolo Nestler gestaltet. Auch am Sendlinger Tor griff er auf die bewährten Stilmittel zurück: mit Keramikplatten verkleidete Säulen sowie Faserzementplatten an den Wänden.

Die Kennfarbe des in einer Kurve liegenden Bahnhofs ist hellblau, was Paolo Nestler wie an den anderen von ihm entworfenen Bahnhöfen an den Säulen kenntlich macht. Die Hintergleiswände waren mit gelbbraunen Platten verkleidet.

Umbau und Neugestaltung 2017-2023

Ab dem Jahr 2017 wurde der U-Bahnhof deutlich umgebaut. Insbesondere wurde dabei die Umsteigesituation zwischen den Bahnhöfen der U1/U2 und U3/U6 verbessert, indem die Anordnung der Treppen zwischen den Bahnsteigen verändert und um neue Treppen ergänzt wurde. Außerdem ist geplant, einen weiteren Ausgang für den unteren Bahnsteig zu erstellen sowie das Sperrengeschoss neu zu gestalten. Der ausgeführte Entwurf stammt vom Architekturbüro Raupach und Bohn, das Lichtkonzept vom Designer Ingo Maurer. Farblich wurden die Bahnsteigebenen der U1/2 mit hellen Böden und einer gelben Decke, der U3/U6 mit hellen Böden und einer blau gehaltenen Decke sowie das Sperrengeschoss mit einer dunklen Deckengestaltung akzentuiert. (sueddeutsche.de: So soll der neue U-Bahnhof aussehen)

Am 30. April 2020 ging der erste Bauabschnitt des Erweiterung­s­bauwerkes unter der Sonnenstraße in Betrieb, gleichzeitig wurde eine der beiden Verbindungs­treppen vom Bahnsteig der U1/U2 zur U3/U6 geschlossen und die Umsteige­beziehungen verändert: ein Umstieg von der unteren auf die obere Bahnsteig­ebene war nur noch über das Zwischen­geschoss möglich, der neue Zugang wird dafür im Einrichtungs­betrieb nach oben genutzt. Von der oberen zur unteren Bahnsteig­ebene konnte über die verbliebene Treppe direkt umgestiegen werden.
Seit 4. November 2020 ist der erste umgebaute Aufgang zur Oberfläche in Betrieb.

Bahnsteig U3/U6
Bahnsteig U1/U2
Sperrengeschoss
Schematischer Plan

Sonstiges

Der südlich an den Bahnhof angrenzende Tunnel Richtung Goetheplatz ist ab dem Ende der Wendeanlage deutlich älter als alle anderen Teile des U-Bahnnetzes: er wurde 1938-41 als Teil einer geplanten Nord-Süd-S-Bahn der Reichsbahn gebaut, die in etwa so wie die heutige U6 verlaufen wäre. Mehr dazu siehe Goetheplatz.

Der Bahnhof selbst wurde teilweise unter einer Traglufthalle errichtet, um auch im Winter Betonierarbeiten ohne Witterungseinflüsse durchführen zu können. Als letzter Bahnhof der 1971 eröffneten Strecke der U6 fand bei ihm das Richtfest erst im März 1971 statt, 7 Monate vor Eröffnung.

Betrieblich wird der Bahnhof zur Unterscheidung mit dem gleichnamigen Bahnhof der Linien U1 und U2 als "Sendlinger Tor (oben)" bezeichnet.

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