U-Bahnhof Odeonsplatz (U3, U6)

Eröffnet: 19. Oktober 1971

Der unter dem Odeonsplatz und der Ludwigstraße gelegene U-Bahnhof ist wie der gleichnamige Platz nach dem Odeon benannt, einem für Konzerte nach Plänen Leo von Klenzes erreichteten Bau, der im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Einen Bahnhof gleichen Namens gibt es auf den Linien U4 und U5.

Aufbau

Der Bahnhof ist wie die meisten anderen 1971 eröffneten Bahnhöfe der U6 vom Architekten Paolo Nestler in Zusammenarbeit mit dem städtischen U-Bahn-Referat geplant worden. Graue Faser­zement­platten an den Hinter­gleis­wänden und mit Keramikplatten verkleidete Bahnsteigsäulen sind das "Marken­zeichen dieser Bahnhöfe". Die Decken sind mit Querschürzen im Abstand der Säulen versehen, um die Blendwirkung der quer zur Fahrtrichtung angeordneten Leuchtstoffröhren zu mindern.

Mit dem Bau der Linien U5/U9 (heute U4/U5) musste am südlichen Ende des Bahnhofs eine Übergangs­möglichkeit zum darunter zu bauenden Bahnhof gefunden werden. Dazu wurde der ehemals symmetrische Aufbau der Treppenanlagen wie er z.B. am Bahnhof Giselastraße noch existiert aufgebrochen und dahinter ein für Münchner Verhältnisse sehr schmaler Durchgang mit Roll- und Festtreppen zum Bahnhof ein Stockwerk tiefer geschaffen.

Bei der ursprünglichen Planung im Jahr 1965 war leider noch nicht absehbar, dass hier eine andere Strecke mit einem Kreuzungs­bahnhof kreuzen würde, sonst hätte man sicher großzügiger geplant, zumal der Odeonsplatz mit zu den am meisten genutzten Bahnhöfen im Münchner U-Bahn-Netz zählt.

Ende 2023 wurde eine Ausschreibung veröffentlicht, die eine Erweiterung der Umsteigeverbindung zwischen den Ebenen der U3/U6 sowie der U4/U5 anstrebt und bis ins Jahr 2033/34 fertiggestellt werden soll. Hierzu sind bei beiden Bahnhöfen Abgänge in Bahnsteigmitte vorgesehen, die über einen in Ebene -4 verlaufenden Verbindungstunnel verknüpft werden sollen.

Gestaltung

Er unterschied sich ursprünglich im Wesentlichen nur durch seine mit roten Keramikfliesen verkleideten runden Säulen von den nördlich anschließenden Bahnhöfen Universität und Giselastraße. Ansonsten wich er von deren Form nur durch einen leicht gekrümmten Bahnsteig am südlichen Ende ab.
Im südlichen Bahnsteigs­drittel befand sich zwischen 2013 und 2019 ein Kiosk auf dem Bahnsteig.

Im südlichen Sperren­geschoss befindet sich ein Wandmosaik des Künstlers Karl Knappe sowie eine mit Pflanzen besetzte Glasvitrine. Ansonsten wird im U-Bahnhof leider kein Bezug zu den an der Oberfläche liegenden Gebäuden genommen, dies wurde erst später am gleichnamigen Bahnhof der U4/U5 verwirklicht.
Aus dem Sperren­geschoss besteht auch nochmals eine Zugangsmöglichkeit zur U4/U5.

U-Bahnhof Odeonsplatz (U3/U6) mit Bahnsteigkiosk (zwischenzeitlich abgebaut)
Wandmosaik von Karl Knappe im Sperrengeschoss des U-Bahnhofs Odeonsplatz
Pflanzen im Sperrengeschoss des U-Bahnhofs Odeonsplatz
Zugang zur U4/U5 aus dem Sperrengeschoss des U-Bahnhof Odeonsplatz

Sonstiges

Bild von 1974
Der Strecken­abschnitt vom Odeonsplatz in Richtung Universität ist der am stärksten belastete Abschnitt des ganzen U-Bahnsystems in München. Besonders die südlichen Wägen sind durch die Konzentration der Fahrgast­ströme am Marienplatz, Odeonsplatz und der Universität häufig überfüllt.

Die südlich angrenzende Theatiner­kirche St. Cajetan musste für die Tunnelbauarbeiten mit einer Wand aus 48 Betonbohr­pfählen gesichert werden, da der Schildvortrieb mit 1-2 Metern äußerst knapp an den Fundamenten der Kirche entlang führt. Das Richtfest des Bahnhofs war im November 1968 nach 28-monatiger Bauzeit.

Betrieblich wird der Bahnhof zur Unterscheidung mit dem gleichnamigen Bahnhof der Linien U4 und U5 als "Odeonsplatz (oben)" bezeichnet.

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