U-Bahnhof Münchner Freiheit (U3, U6)

Eröffnet: 19. Oktober 1971

Der U-Bahnhof Münchner Freiheit liegt am gleichnamigen Verkehrs­knotenpunkt im Herzen von Schwabing unter der Leopoldstraße auf Höhe der Herzog-/Feilitzsch­straße.
Der mit als erstes eröffnete viergleisige U-Bahnhof wurde wie die meisten Bahnhöfe, die 1971 in Betrieb gingen, von Paolo Nestler in Zusammen­arbeit mit dem städtischen U-Bahn-Referat unter Leitung von Garabede Chabasian geplant. In den Jahren 2008 und 2009 wurde der Bahnhof jedoch vom Baureferat in Zusammenarbeit mit dem Lichtdesigner Ingo Maurer umgestaltet.

Seinen Namen trägt der Platz und damit auch der U-Bahnhof im Gedenken an die Wider­stands­gruppe Freiheits­aktion Bayern, die in den letzten Kriegstagen im April 1945 bei einer Besetzung der Rundfunksender im Münchner Norden zum Widerstand gegen das NS-Regime aufrief.

Zusammen mit den anderen Bahnhöfen der "Olympialinie" wurde der Bahnhof vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege auf die bayerische Denkmalliste gesetzt. (DenkmalAtlas des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege)

Ursprüngliche Gestaltung

Die Grund­elemente seiner Gestaltung von 1971 finden sich auch in den anderen Bahnhöfen der U6 wieder: Faser­­zement­­platten an den Wänden, Keramik­fliesen an den Säulen. Aufgrund seiner Gestaltung erhielt er vom Bund Deutscher Architekten eine Auszeichnung. (Zimniok (1980), S. 71)

An der Münchner Freiheit ist blau die Farbe aller Säulen, die Wänder sind in neutralem hellgrau gehalten, die Decken ebenso. Im nördlichen Bahnsteig­teil liegt darüber das Sperren­geschoss, im Süden erstreckt sich die Bahn­steig­halle dagegen deutlich höher.

Umbau 2008/2009

In den Jahren 2008 und 2009 wurde der U-Bahnhof grundsaniert und umgestaltet werden. Insbesondere das neue Farb- und Lichtkonzept von Ingo Maurer ließen den Bahnhof zur Eröffnung der neuen Tramlinie 23 in neuem Glanz erstrahlen.
Während die bestehende Architektur weitgehend erhalten blieb, wurde das sichtbar in die Jahre gekommene Erscheinungsbild der viergleisigen U-Bahnstation vollständig überarbeitet.

vorher
nachher
vorher
nachher

Im sichtbaren Bahnsteig­bereich wurde nahezu alles erneuert, was sich auf den Bahnsteigen befindet: Bahnsteigbelag, Bahnsteig­möblierung, Wand­verkleidungen, Beleuchtung und Bahnhofsdecke. Zudem wurden die Bahn­steige um wenige Zentimeter erhöht sowie ein durchgängiges taktiles Leitsystem installiert.

Das Ergebnis wertet den U-Bahnhof sichtbar auf: Leuchtend gelbe Wände, blau illuminierte Säulen und Spiegel als Deckenverkleidung sorgen für ein attraktives Erscheinungsbild, das auf Helligkeit, Transparenz und Lebendigkeit abzielt.

Ebenfalls völlig neu gestaltet wurde auch das Ladenangebot im Zwischengeschoss der Münchner Freiheit. Dieses wurde bisher neben einer Apotheke und einem Bäcker von einem Ableger eines Kaufhauses dominiert. Im Zuge der Arbeiten wurde die Laden­aufteilung kleinräumiger gestaltet und die Ladenflächen erweitert, die Verkehrsflächen wurden zudem großzügiger und übersichtlicher umgebaut.

Siehe auch:

» Vorstellung Bahnhofsumbau Münchner Freiheit
» Sanierung und Neugestaltung U-Bahnhof Münchner Freiheit.

Allgemeines

An den inneren Gleisen der U6 sind die Linienbänder mit dem Bahnhofsnamen im U6-typischen blau gehalten, an den beiden äußeren Gleisen im U3-typischen orange. An der südlichen Wandseite über den Tunnel­eingängen erstreckt sich ein Wandfries von Jürgen Reipka, was die Gestaltung des ursprünglich sehr sachlich gehaltenen Bahnhofs etwas auflockert.

Im nördlichen Bereich der beiden Bahnsteige wurden in den 1990er Jahren Aufzüge nachgerüstet, ansonsten sind die beiden Bahnsteige über jeweils zwei Rolltreppen und eine Festtreppe an das Sperren­geschoss angebunden.

Durch seine Lage als Verzweigungsbahnhof zwischen U3 und U6 im Norden waren zwei Gleise zu wenig, da das Einfädeln in die gemeinsame Stammstrecke sonst oft zu Problemen geführt hätte. Da über ihn aber auch sämtliche Fahrten von und zur Technischen Basis in Fröttmaning abgewickelt werden, wurde er sogar mit vier Bahnsteigkanten ausgestattet, die meisten anderen Verzweigungsbahnhöfe haben nur deren drei. Südlich des Bahnhofs befindet sich eine Wendeanlage, nördlich davon auf zwei Gleisen eine Hinter­stell­möglich­keit für drei Langzüge sowie eine Wendemöglichkeit für einen Langzug. Für gewöhnlich sind hier ein oder mehrere Reservezüge stationiert.

An der Oberfläche besteht Anschluss an zahlreiche Buslinien sowie die Tramlinie 23, die den Münchner Norden fein­erschließen. Im Zuge des Neubaus der Tramlinie in Richtung Parkstadt Schwabing / Schwabing Nord wurde auch die Ober­fläche umgestaltet. Hierzu wurde ein auf 18 filigranen Stütz­konstruktionen sitzendes Stahldach aus weißen und lindgrünen Elementen gebaut, unter dem Platz für eine Tram- sowie zwei Bus­halte­stellen vorhanden ist. Die grüne Dach­gestaltung ist nicht unumstritten und hat auch bereits zu Klagen seitens der Anwohner gesorgt.

Von Norden her ist ein ebenerdiger Zugang zum Sperren­geschoss über den abgesenkten Platz an der Münchner Freiheit möglich.

Wie der Platz wurde der Bahnhof im Laufe der Zeit umbenannt: aus Münchener Freiheit wurde Münchner Freiheit, an einzelnen Stellen ist die alte Beschriftung mit dem zusätzlichen e bis heute sichtbar.

U9-Planung

Im Rahmen der Planungen zur Entlastungsspange U9 soll der Bahnhof um zwei weitere Gleise westlich des bisherigen Bahnhofs erweitert werden, in dem die Züge der heutigen nördlichen U9 dann weiter in Richtung Elisabethplatz, Pinakotheken, Hauptbahnhof, Esperantoplatz und Impler-/Poccistraße verkehren.

Zum Umstieg von der U3 zur U9 und umgekehrt wäre dann ein Umstieg über eine Verbindung im Sperrengeschoss nötig. Eine bauliche Umsetzung dieser Planung ist allerdings nicht vor Ende der 2030er-Jahre zu erwarten.

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