U-Bahnhof Goetheplatz (U3, U6)

Eröffnet: 19. Oktober 1971

Der U-Bahnhof Goetheplatz liegt in ungefährer Nord-Süd-Lage unter der Lindwurm­straße, die den Sendlinger-Tor-Platz mit Sendling verbindet. Er war zur Eröffnung der Münchner U-Bahn im Jahr 1971 südlicher Endpunkt aller damaligen Linien, ehe diese bis Implerstraße verlängert wurden.

Ursprüngliche Gestaltung

Er wurde in seiner Innengestaltung wie die restlichen Bahnhöfe der ursprünglichen U6-Strecke von Paolo Nestler geplant. Mit grüner Keramik verkleidete Stützen sind im Nestler'schen Farbkonzept die Erkennungs­farbe des in gerade Linie erbauten Bahnsteigs am Goetheplatz.

Im Jahr 2023 wurden die Wandverkleidungen an den Hintergleiswänden sowie die Deckenverkleidungen im Vorgriff einer künftigen Neugestaltung komplett entfernt.

Aufbau

An beiden Enden des Bahnhofs verbinden Fest- und Fahrtreppen den Bahnsteig mit dem Sperren­geschoss, am südlichen Ende führen jedoch nur zwei relativ schmale Festtreppen zur Oberfläche beidseits der Lindwurm­straße, der südwestliche Aufgang befindet sich zudem in einem Gebäude integriert. Das nördliche Sperren­geschoss ist über mehrere Aufgänge mit der Oberfläche des Goetheplatzes verbunden, darunter auch Fahrtreppen sowie ein Aufzug. In beiden Sperren­geschossen befindet sich ein Kiosk, im nördlichen zudem noch ein Backshop.

Sonstiges

In frühen Planungen eines U-Bahnnetzes war am Goetheplatz die Kreuzung zweier Strecken geplant, diese Idee wurde aber noch vor Baubeginn wieder verworfen und eine direktere Streckenführung der U8-Strecke über Sendlinger Tor vorgesehen.

Ursprüngliche Planung aus den Jahren 1938-1941

Er ist mit seinen insgesamt etwa 135 Meter Bahnsteiglänge als einziger U-Bahnhof deutlich länger als die üblichen 120 Meter, da er ursprünglich für einen anderen Zweck und in einer anderen Zeit gebaut wurde: der Tunnel der heutigen U3 und U6 zwischen Sendlinger Tor und Goetheplatz – einschließlich des Bahnhofs – wurde bereits in den Jahren 1938-41 im Rohbau fertiggestellt, allerdings noch als Teil einer Nord-Süd-S-Bahntrasse. »» siehe Vorkriegstunnel am Goetheplatz

Südliches Sperrengeschoss im U-Bahnhof Goetheplatz
Nördliches Sperrengeschoss im U-Bahnhof Goetheplatz
Nördliches Sperrengeschoss im U-Bahnhof Goetheplatz

Einige Details neben der Bahnsteiglänge lassen diese Herkunft heute noch erahnen: die Säulen in Bahnstei­gmitte stehen deutlich dichter als sonst üblich im Münchner U-Bahnnetz, die Sperren­geschosse sind relativ niedrig ausgeführt und haben zum Teil an unüblichen Stellen Trennwände: diese Wände waren ursprünglich die Außenmauern des in den 1930er Jahren noch enger geplanten Sperren­geschosses und wurden aus statischen Gründen an Ort und Stelle belassen, während die Fußgänger­bereiche und Zugänge zur Oberfläche deutlich erweitert wurden. Die Plakatwände im nördlichen Sperren­geschoss sind aus Platzgründen konvex in den Wänden versenkt, um dennoch genug Fläche bieten zu können.

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