U-Bahnhof Goetheplatz (U3, U6)

Eröffnet: 19. Oktober 1971

Der U-Bahnhof Goetheplatz liegt in ungefährer Nord-Süd-Lage unter der Lindwurm­straße, die den Sendlinger-Tor-Platz mit Sendling verbindet. Er wurde in seiner Innengestaltung wie die restlichen Bahnhöfe der ursprünglichen U6-Strecke von Paolo Nestler geplant. Er war zur Eröffnung der Münchner U-Bahn im Jahr 1971 südlicher Endpunkt aller damaligen Linien, ehe diese bis Implerstraße verlängert wurden. Mit grüner Keramik verkleidete Stützen sind im Nestler'schen Farbkonzept die Erkennungs­farbe des in gerade Linie erbauten Bahnsteigs am Goetheplatz.

An beiden Enden des Bahnhofs verbinden Fest- und Fahrtreppen den Bahnsteig mit dem Sperren­geschoss, am südlichen Ende führen jedoch nur zwei relativ schmale Festtreppen zur Oberfläche beidseits der Lindwurm­straße, der südwestliche Aufgang befindet sich zudem in einem Gebäude integriert. Das nördliche Sperren­geschoss ist über mehrere Aufgänge mit der Oberfläche des Goetheplatzes verbunden, darunter auch Fahrtreppen sowie ein Aufzug. In beiden Sperren­geschossen befindet sich ein Kiosk, im nördlichen zudem noch ein Backshop.

In frühen Planungen eines U-Bahnnetzes war am Goetheplatz die Kreuzung zweier Strecken geplant, diese Idee wurde aber noch vor Baubeginn wieder verworfen und eine direktere Streckenführung der U8-Strecke über Sendlinger Tor vorgesehen.

Er ist mit seinen insgesamt etwa 135 Meter Bahnsteiglänge als einziger U-Bahnhof deutlich länger als die üblichen 120 Meter, da er ursprünglich für einen anderen Zweck und in einer anderen Zeit gebaut wurde: der Tunnel der heutigen U3 und U6 zwischen Sendlinger Tor und Goetheplatz – einschließlich des Bahnhofs – wurde bereits in den Jahren 1938-41 im Rohbau fertiggestellt, allerdings noch als Teil einer Nord-Süd-S-Bahntrasse. »» siehe Vorkriegstunnel am Goetheplatz

Südliches Sperrengeschoss im U-Bahnhof Goetheplatz
Nördliches Sperrengeschoss im U-Bahnhof Goetheplatz
Nördliches Sperrengeschoss im U-Bahnhof Goetheplatz

Einige Details neben der Bahnsteiglänge lassen diese Herkunft heute noch erahnen: die Säulen in Bahnstei­gmitte stehen deutlich dichter als sonst üblich im Münchner U-Bahnnetz, die Sperren­geschosse sind relativ niedrig ausgeführt und haben zum Teil an unüblichen Stellen Trennwände: diese Wände waren ursprünglich die Außenmauern des in den 1930er Jahren noch enger geplanten Sperren­geschosses und wurden aus statischen Gründen an Ort und Stelle belassen, während die Fußgänger­bereiche und Zugänge zur Oberfläche deutlich erweitert wurden. Die Plakatwände im nördlichen Sperren­geschoss sind aus Platzgründen konvex in den Wänden versenkt, um dennoch genug Fläche bieten zu können.

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